Der Krebs - viele Gesichter

Der Krebs - viele Gesichter

Der Krebs - viele Gesichter

Der Wissensstand über die Ursachen und den Krankheitsverlauf bei Krebserkrankungen nimmt ständig zu. Zusätzlich verbessern und verändern sich die Möglichkeiten von Diagnose, Prävention, Behandlung und Nachsorge mit dem wissenschaftlichen Fortschritt. Wir wollen Patienten, Angehörige und Fachleute über den gegenwärtigen Stand der Krebsforschung informieren. Hier finden Sie umfassende Informationen zu Vorbeugung, Symptomen, Diagnose und Therapie von über 40 Krebsarten.

Prävention

Rauchen, Ernährung oder Sonnenschutz: Es gibt viele verschiedene Einflussfaktoren, die das Krebsrisiko erhöhen. Studien zeigen, dass etwa ein Drittel der Erkrankungen durch gezielte präventive Maßnahmen vermeidbar sind. Wir fördern bestärkt in unserer Präventionsarbeit einen gesunden Lebensstil und sind darauf bedacht mit verschiedenen Kampagnen die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung voranzubringen. So zielt unsere Arbeit vor allem auf die Früherkennung ab. In der Früherkennung gibt es für Krebsarten wie bspw. Darm- oder Brustkrebs Untersuchungen, welche Tumore entdecken, bevor diese überhaupt Symptome verursachen. Durch die sogenannten Früherkennungsprogramme kann die Heilungschance bei Krebs stark erhöht werden.

Unsere Präventionsmaßnahmen:

Rauchen

Schutz vor Passivrauchen

Der Schein trügt: Nicht nur beim aktiven Rauchen gelangen die Gifte des Tabakrauchs über die Lungen und die Blutbahnen in den ganzen Körper, sondern auch beim Passivrauchen.

Die vom Nichtraucher ungewollt aufgenommene Schadstoffmenge wegen der starken Verdünnung in der Luft ist zwar relativ klein, nichtsdestotrotz kommen gewisse krebserregende Bestandteile im Nebenstromrauch (Rauch, der von der glimmenden Zigarette abgeht), in bis zu 100-mal höherer Konzentration vor als im Hauptstromrauch (Rauch, der vom Zigarettenende im Mund eingeatmet wird).

Rauchen

Schadet Passivrauchen der Gesundheit?

Bei erwachsenen Personen lässt Passivrauchen das Risiko eines Lungenkrebses ansteigen und erhöht das Risiko von Herzkreislaufkrankheiten. Bei Kindern verlangsamt Passivrauchen das Lungenwachstum und fördert Asthma, Atemwegs-Krankheiten und Mittelohr-Erkrankungen. Zudem steigt das Risiko eines niedrigen Geburtsgewichts und eines plötzlichen Kindstodes.

Rauchen

Nichtrauchen

Das Rauchen oder allgemein gesprochen der Tabakkonsum ist weltweit die Hauptursache für vermeidbare Krankheiten und Todesfälle. In Deutschland werden jährlich ungefähr 30.000 Sterbefälle dem Rauchen zugeschrieben. Das Ziel der Tabakprävention der „Stiftung Leben mit Krebs“ ist es, den Einstieg ins Rauchen zu verhindern, den Ausstieg zu erleichtern sowie Kinder und Erwachsene vor dem Passivrauchen zu schützen.

Durch einen ständigen Gewebereiz, vor allem durch die Schadstoffe wie Teer, Kohlenmonoxid, etc im Tabakrauch, kann sich mit der Zeit ein Lungen- oder Bronchialkrebs entwickeln. Knapp 80% der Lungenkrebsfälle ist auf den Tabakkonsum zurückzuführen. Ebenfalls ist die Wahrscheinlichkeit, an einer anderen Krebsart wie beispielsweise Mundhöhlen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen- oder Blasenkrebs zu erkranken, für Raucherinnen und Raucher um ein Vielfaches größer als für Nichtrauchende desselben Alters. Zusätzlich erhöht sich das Risiko für andere Krankheiten, wie Bronchitis, Lungenemphysem oder Herzkreislauferkrankungen. Das Risiko an einer typischen Raucherkrankheit zu sterben, steigt, je früher man damit anfängt, je mehr man raucht, je länger man raucht und je tiefer man inhaliert.

Die Sterblichkeit lässt sich am schnellsten und effizientesten senken, wenn mehr Menschen das Rauchen aufgeben. Die Stiftung Leben mit Krebs bietet mit ihren unterschiedlichsten Förderprojekten Rauchern den Ausstieg. Zudem engagiert sich die Stiftung gemeinsam mit unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften im Nationalen Rauchstopp-Programm und setzt sich für ein zufriedenstellendes Tabakproduktegesetz ein.

Der Rauchstopp lohnt sich! Denn:

  • Schon 20 Minuten nach der letzten Zigarette sinkt der erhöhte Herzschlag.
  • 12 Stunden später erreicht das Kohlenmonoxid ein normales Niveau.
  • 2 Wochen bis 3 Monate nach dem Rauchstopp beginnt das Herzinfarktrisiko zu sinken, die Lungenfunktionen erholen sich.
  • 1 bis 9 Monate nach dem Stopp nehmen Raucherhusten und Atemnot ab.
  • 1 Jahr nach dem Rauchstopp hat sich das Risiko einer Herz-Kreislauf-Krankheit halbiert.
  • Nach 5 bis 15 Jahren ist das Risiko eines Hirnschlags auf das Niveau von nichtrauchenden Personen gesunken.
  • Nach 10 Jahren ist das Risiko eines Todesfalls wegen Lungenkrebs nur noch halb so groß wie bei einem Raucher. Das Risiko eines Krebses von Mund, Rachen, Speiseröhre, Blase, Niere und Bauchspeicheldrüse geht zurück.
  • Nach 15 Jahren ist das Risiko einer Herz-Kreislauf-Krankheit gleich hoch wie bei nichtrauchenden Personen.
Übergewicht

Risikofaktor Übergewicht

Verschiedene Einflüsse können die Entstehung von Krebs fördern. Darunter zählen beispielsweise die Gene, verschiedene Hormone, Schadstoffe wie Zigarettenrauch, Viren, aber auch ionisierende Strahlungen wie beispielsweise die UV-Strahlung der Sonne oder das Gas Radon spielen dabei eine Rolle. Selbstverständlich kann die Ernährung, körperliche Aktivität und das Körpergewicht einen Einfluss auf das Krebsrisiko haben.

Übergewicht erhöht nachweislich das Risiko für Krebserkrankungen des Darms, der Nieren, der Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase. Bei Frauen zusätzlich der Brust, der Gebärmutterschleimhaut und der Eierstöcke. Dabei wird das erhöhte Krebsrisiko auf verschiedene Mechanismen zurückgeführt. Starkes Übergewicht kann zum Beispiel zu chronischen Entzündungen sowie zu Veränderungen von Wachstumsfaktoren und der Hormonproduktion führen. Diese können wie eine Art Katalysator die Entstehung von Krebs begünstigen.

Übergewicht ist demnach nicht nur für verschiedene Krebsarten ein Risikofaktor, sondern auch für das Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Daher ist es äußerst wichtig, das Gewicht im ganzen Erwachsenenleben möglichst konstant im Normalbereich zu halten. Als Richtwert gilt ein Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18,5 und 25. Natürlich ist der BMI nur ein Richtwert, wobei es dann auf den Gesund- und Fitnesszustand der betreffenden Person ankommt. Das Gewicht bleibt stabil, solange die Energiezufuhr und der Energieverbrauch ausgeglichen sind. Bei einem zu hohen Körpergewicht sollte auf Diäten verzichtet und stattdessen eine Gewichtsreduktion durch die Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung angestrebt werden. Körperliche Aktivität unterstützt dabei zusätzlich die Regulierung des Gewichts..

Sonne

Von der Sonne geschützt

Die Sonne ist unentbehrlich für das Leben und trägt zum Wohlbefinden bei. Sie kann jedoch auch eine Gefahrenquelle darstellen und ist eine der Hauptursachen für Hautkrebs.

Jedes Jahr erhalten in Deutschland rund 300.000 Menschen die Diagnose Hautkrebs. Er ist damit die häufigste Krebserkrankung überhaupt. Die meisten Betroffenen erkranken am hellen oder weißen Hautkrebs, der nur selten Tochtergeschwülste bildet und daher weniger bedrohlich ist als der schwarze Hautkrebs, das maligne Melanom. Dieses tritt in den letzten Jahren aber immer häufiger auf.

Von der Sonne geschützt
Umwelt

Umwelteinflüsse und Krebs

Eine intakte Umwelt stärkt die Gesundheit in vielfältiger Weise. Eine belastete Umwelt hat hingegen negative Auswirkungen auf den Menschen. Einige Umwelteinflüsse sind krebserregend, beispielsweise Schadstoffe wie Dieselruss oder Radon. Solche Schadstoffe liegen zwar oft nur in geringen Konzentrationen vor, wirken aber häufig gleichzeitig und über einen langen Zeitraum. Neben persönlichen Verhaltensänderungen können strukturelle, technologische und politische Maßnahmen helfen, solche Gefahren zu mindern oder ganz auszuschließen.

Umwelteinflüsse und Krebs

Für weitere Präventionsmaßnahmen: Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung umfasst 12 wirksame und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen, welche es jeder Person ermöglichen, in ihrer derzeitigen Situation gezielt und einfach ihr persönliches Krebsrisiko zu senken.

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